Wir sind dann die mit den schwarzen Ringen unter den Augen
Zwei Wochen vor den Ayurveda Days macht sich bei uns Veranstalterinnen dezente Unruhe bemerkbar. Gelinde gesagt. In Wirklichkeit scherzen wir darüber, dass wir am Event ganz leicht an den dicksten Tränensäcken und den nervösen Zuckungen im Gesicht erkennbar sein werden. Nein, so schlimm wird es nicht werden, wir haben ja zum Glück Ayurveda und jede von uns hat ihre eigenen Tricks! Aber wir spüren natürlich wie unsere Balance ins Wanken gerät, da wir alle neben der Organisation dieses Events auch noch berufstätig sind und mehr oder weniger kleine Kinder haben. Mich beispielsweise beschäftigt nicht nur die Frage wie wir den Gewürzparcours gestalten, sondern auch wie ich den sechsten Geburtstag meiner Tochter nächste Woche, trotz mangelnder Gäste (Pfingsten!) zu einem, wenn schon nicht unvergesslichen, dann doch zumindest schönen Fest organisieren kann. Ständiges Flattern im Bauch, Tinnitus am Abend, unruhiger Schlaf und kreisende Gedanken, das alles zeigt mir, dass mein Stresspegel, und somit vor allem mein Vata, deutlich angestiegen sind. Hohes Vata kann toll sein, Julia Karinkada nutzt zum Beispiel den Ideenreichtum des Vatas um das Sortiment ihrer Hausmarke im Keralashop zu vergrößern. Aber oft fühlt sich das hohe Vata im Kopf vor allem wirr an, macht nervös und ineffizient, weil man tausend Dinge gleichzeitig tut und im Kreis läuft wie ein Hendl. Petra Wolfinger schwört in diesen Phasen „der Watte im Kopf“ auf Brahmi, eine indische Pflanze, die es auch bei uns in Bioqualität gibt und ein hervorragendes Hirntonikum ist. Mir hilft am besten abends ein wenig warmes Sesamöl oder ein spezielles ayurvedisches Ohrenöl in die Ohren zu tropfen und die Beine mit einem wohlriechenden Öl einzumassieren, denn Öl ist ein wahres Wundermittel bei zu hohem Vata.
Aber nicht nur das Vata, auch das Pitta ist in solchen Phasen der Anspannung meist aus der Balance. So kommt zur Zerstreutheit noch Gereiztheit dazu und der nötige Fokus geht verloren. Ruhe und die Vermeidung von Reizen sind mitunter die effektivsten Methoden um Vata und Pitta, also Stress, Konzentrationsschwäche, Nervosität und Gereiztheit zu reduzieren. Ich brauche dann, noch mehr als sonst, meine Atemübungen in der Früh und das stille Sitzen, und wenn es nur fünf oder zehn Minuten sind, um meine Gedanken zu sortieren und ruhig werden zu lassen, meinen Atem zu spüren und zu wissen, dass in Wirklichkeit alles nicht so dramatisch ist, wie es sich zwischendurch anfühlt.
Oder ich mache es wie Elisabeth Maurer, die ihr Vata beruhigt indem sie am Wochenende das Handy ausgeschaltet lässt und im Garten den Vögeln beim Zwitschern zuhört. Schon in den alten Schriften des Ayurveda wird betont wie wohltuend das Verweilen in der Natur, insbesondere in der Nähe eines Gewässers, Blumen, Bäume und schöne Musik sind. Aber auch die gute Gesellschaft wird empfohlen, um die Doshas in Balance zu halten. Und das ist das, was uns Veranstalterinnen am meisten hilft und bedeutet: das Gemeinsame. Denn neben all der Anstrengung, die unbestreitbar mit so einem Event einhergeht, steht für uns alle die Begeisterung für Ayurveda und der Spaß an der gemeinsamen Planung und Umsetzung absolut im Vordergrund und wir freuen uns riesig auf unsere Ayurveda Days!
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